25 Jahre Akademie 2. Lebenshälfte in Teltow – Kleinmachnow - Stahnsdorf
Als die Akademie 1992 als landesweites Projekt erstmals begann, Weiterbildungskurse für ältere Arbeitslose anzubieten, war der Begriff 'demografischer Wandel' noch weitgehend unbekannt. Doch damals wie heute gilt die Maxime der vielen Aktiven unter dem Dach der Akademie: Auch für die Generation 50 + sind persönliche Entwicklung, aktive Teilhabe, Solidarität und hartnäckiges Einmischen in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse möglich und nötig.
Deshalb
veranstaltete die Akademie 2. Lebenshälfte am 29. August auch nicht nur ein
Fest zum Jubiläum sondern lud ein in das Neue Rathaus in Teltow zu einer
Regionaltagung mit dem Titel 'Eine Region fĂĽr aktives Alter/n'. In dieser Region Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf fand 1992 wie auch in Neuruppin und Eberswalde der Start des damaligen Piltoprojektes statt.
Dass hier die Akademie ein verlässlicher und
innovativer Partner fĂĽr die Kommunen war und ist, veranschaulichten die
GruĂźworte des Teltower BĂĽrgermeisters Thomas Schmidt, auch im Namen seiner
Amtskollegen aus Stahnsdorf und Kleinmachnow sowie von Landrat Wolfgang Blasig
vom Landkreis Potsdam Mittelmark.
Gesund und aktiv im Alter - was wirkt?
Lernen - Engagieren - Wandel gestalten, das sind die Felder, in denen die Akademie über die Jahre Beteiligungsmöglichkeiten entwickelt hat und kontinuierlich weiterentwickelt. Und nach aktuellem Forschungsstand sind dies genau die Punkte, die für jeden persönlich wichtig sind, um das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten, auch in der zweiten Lebenshälfte. Das bestätigte auch Dr. Jenny Block vom Deutschen Zentrum für Altersfragen aus Berlin. Sie ging in ihrem Vortrag auf die Empfehlungen des 7. Altenberichts der Bundesregierung ein. Er ist vor kurzem erschienen und stellt die Sorge und Mitverantwortung in der Kommune in den Mittelpunkt. Das ist deshalb ein so wichtiges Thema, weil Teilhabe und Lebensqualität im Alter eben in besonderem Maße von der lokalen Infrastruktur und den sozialen Netzwerken am Wohn- und Lebensort abhängen.
Wie das konkret im Landkreis Potsdam-Mittelmark ausschaut und welche Herausforderungen und Chancen daraus als Gestaltungsaufgabe für die Kommunen erwachsen, erläuterte Thomas Schulz, Fachbereichsleiter Soziales des Landkreises. Bis 2030 steigt nach seiner Prognose hier die Zahl der über 65jährigen Einwohner und Einwohnerinnen um 57 Prozent. Zuwächse gibt es auch in der Region T-K-S, im Speckgürtel von Berlin, verbunden mit einem Bevölkerungswachstum auch bei Kindern und Erwerbsfähigen. Diese Dynamiken stellen die Kreisverwaltung vor erhebliche Herausforderungen bei der Strategieentwicklung wie auch der praktischen Umsetzung. Hier kann der Landkreis auf eine vorbildliche Dialogkultur verweisen, die auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Unterstützung der Akademie 2. Lebenshälfte wie z.B. der Seniortrainerausbildung, beinhaltet.
Sekt oder Selters - die nächsten 25 Jahre
Nach der Stärkung für Körper (Häppchen) und Geist (Aktivprogramm und Gehirnjogging mit Beate Stephan) diskutierten die Referenten mit Vertreterinnen der Akademie und dem Publikum über neue Herausforderungen. Demografischer Wandel, eine rasante Veränderung in den persönlichen Lebensentwürfen, der Start der 'Baby-Boomer' ins Rentenalter, die Anforderungen der Digitalisierung und was dies für Onliner und Offliner 50 + bedeutet, werden in den nächsten Jahren die Herausforderungen an eine erfolgreiche Arbeit der Akademie 2. Lebenshälfte in der Region bestimmen. Das erfordert Neugier, Engagement wie Kontinuität und Hartnäckigkeit von allen Beteiligten. „Es erfordert aber auch weiterhin ein klares Bekenntnis der Kommunen zu Bedürfnissen und Potenzialen der Älteren durch eine kontinuierliche Förderung dieser Kontaktstelle,“ so Dr. Ingrid Witzsche, stellv. Vorsitzende des Fördervereins der Akademie 2. Lebenshälfte.
Ăśber aktuelle
Netzwerkarbeit und die Erfolge und Pannen in Vergangenheit und Zukunft wurde
dann ausgiebig beim anschließenden Empfang geplaudert – bei Sekt und Selters.
Zum Vortrag Jenny Block
Zum Vortrag Thomas Schulz
Veröffentlicht am 30. August 2017