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Workshop 1

Den Weg bereiten

 

Moderiert von Dr. Ingrid Witzsche, stellten Silvia Halpap von FaZIT (Fachberatungsdienst Zuwanderung, Integration und Toleranz im Land Brandenburg) und Herta thor Straten vom Brandenburgischen Seniorenverband e.V. ihre Arbeit vor.

Die Frage, wie Senioren (im Vorfeld) tätig werden können, beantworteten die Teilnehmer mit folgenden Ansätzen:

Es wurde als sehr wichtig erachtet, Verständnis für die Ankommenden zu entwickeln; für eventuelle Traumata, psychische Belastungen, Frust. Dafür sind oft eigene (Flucht-) Erfahrungen der Senioren hilfreich. Auch ältere Menschen mit Migrationshintergrund, z.B. Spätaussiedler, können sehr gut vermitteln, wie sie die frühere Situation (in Deutschland) erfahren haben.

Ein wichtiger Aspekt für alle Gruppen (Flüchtlinge wie Einheimische) ist jedoch das Reden miteinander. Nur über Komunikation können evtl. Ängste unter den Anwohnern ausgeräumt werden. Beim Erstellen von Aktivitäten/Betreuungsangeboten für die Flüchtlinge sollte über den direkten Dialog mit den Betroffenen deren Interessen in Erfahrung gebracht und berücksichtigt werden.  Am erfolgreichsten waren bislang Projekte und Aktivitäten, die auf Augenhöhe zusammen  mit den Flüchtlingen entwickelt und umgesetzt wurden.

In jedem Fall sollten Initiativen und Ideen nicht auf Anstöße der Politik warten, sondern selbst tätig werden.
 
Auf die Frage wie Anreize geschaffen werden könnten kamen die Teilnehmer zu folgenden Schlüssen:

Vor allem müsste die Politik die geeigneten Rahmenbedingungen schaffen und Initiativen und Aktionen zulassen.

Bürgerversammlungen könnten durch das MBT (Mobiles Betreuungs-Team des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesenberatung) und die RAA (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie) unterstützt werden. Bürgerversammlungen könnten darüber hinaus durch Ausweiskontrolle auf An- und Einwohner begrenzt werden.

Auch müsse das Ehrenamt mehr Anerkennung erfahren; z. B. über die Vergütung von Eintrittsgeldern oder die Öffnung des Ferienpasses für Ehrenamtler.

Anreize können auch durch Vernetzung unterschiedlicher Akteure geschaffen werden.

Hindernisse oder Probleme für das Engagement wurden wie folgt angegeben:

Der Umgang mit traumatisierten Menschen zeigt Ehrenamtlichen Helfern schnell ihre Grenzen auf. Von den Helfern kann oft auch nur schwer erfasst werden welche belastenden „Wolken“ ( wie Traumata, Verlusste in der Familie, Angst um Angehörige in der Heimat, Kulturschock etc.) die Flüchtlinge umgeben.

Die Konzentration von Menschen unterschiedlicher Kulturen in den Unterkünften führen zu Problemen, die von den Ehrenamtlichen Helfern nicht gelöst werden können.  

Andere Konflikte entstehen zwischen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfern.

Auch die Regelungen für Deutschkurse für Asylbewerber sind zu kompliziert.

Generell ist die Sicht auf die Flüchtlinge oftmals reduziert auf „arm“ und „hilfsbedürftig“ und eher negativ als positiv.

 

Das Projekt wird aus Lottomitteln des Landes Brandenburg finanziert und in engem Kontakt mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie umgesetzt.

 
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