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Sport und Politik

Begründung: Viele unserer Teilnehmer - das zeigten unsere Veranstaltungen und Diskussionen - waren und sind mit dem Sport eng verbunden. Über Schule, Verein sind sie heute zumeist beim Gesundheitssport in seinen vielfältigsten Formen angekommen. Das Interesse hängt weiter an den großen Disziplinen. Zumal es zu DDR-Zeiten in erster Linie um die 'olympischen' Sportarten ging und darüber entsprechend ausführlich berichtet wurde. Der propagierte Breitensport führte weiterhin dazu, dass grundsätzlich ein starkes Interesse am Sport entwickelt wurde.
Sport und Politik sind enger miteinander verbunden als allgemein angenommen. So haben sportliche Veranstaltungen stets eine Symbolik und politische Bedeutung. Das betraf sowohl schon die NS-Zeit als  auch die Zeit des 'Klassenkampfes zwischen Ost und West'. Potsdam war und ist eine Stadt des Sports. Statt des 'Luftschiffhafens' wurden schon Anfang der 20 Jahre des vorherigen Jahrhunderts dort Stadionanlagen und gleichzeitig auch Sportplätze für den 'Arbeitersport' geschaffen. Darüber hinaus lud die seenreiche Gegend zur sportlichen 'Ertüchtigung' im weitesten Sinne ein. Hier gab es bald aber – nicht für alle gleich erkennbar-  bald den ersten Bruch durch die Gleichschaltung der Verbände. Jüdische  Sportler wurden zunehmend ausgeschaltet. Die Olympiade 1936 sollte als Prestigeveranstaltung vieles verdecken. Nach der totalen Niederlage des Nazireiches erfolgte ab Anfang der 50-iger Jahre in einzelnen Schritten die Abgrenzung zwischen Ost und West auch auf dem Gebiet des Sports. Der 'Klassenkampf' – wie es in der DDR ganz offen genannt wurde, bestimmte somit viele Entscheidungen auf der entsprechenden Leitungsebene. Die westlichen Staaten benutzten den Sport ebenso als 'Stellvertreterkampfgebiet'. Die Olympiaboykotts 1980 und 1984 (zu Lasten der Sportler!) sind z. B. ein Beleg dafür.
Viele Sportanlagen im 'Luftschiffhafen' wurden für diesen 'Systemkampf' ausgebaut und genutzt. Der damals dort beheimatete Armeesportklub 'Vorwärts' galt geradezu als Talenteschmiede für bestimmte Sportarten. Verschiedene unserer Teilnehmer waren mit diesem Komplex, z. B.  durch die ansässige Kinder-und Jugendsportschule, verbunden. Der Zusammenhang von Sport und Politik ist sehr aktuell, wie die Diskussionen zu Olympia 2014 und die Entscheidung der Münchner Bürger gegen die Olympiade in ihrer Stadt zeigen.

Ziele/ Inhaltliche Schwerpunkte  des Projekts:

* Darstellung der gesellschaftlichen Rolle des Sports in der Nazi-Diktatur und in der ehem. DDR
* Erläuterung des Einflusses der NS-Führung auf den Sport mit konkreten, z. T. wenig bekannten Fakten
* Aufzeigen der frühen Anwendung der nazistischen Rassenpolitik mit Beispielen ('Vergessene  Rekorde');nachträgliche Würdigung von (olympiareifen) jüdischen Sportlern
* Verdeutlichung des 'Klassenkampfcharakter' des Sports zu DDR-Zeiten mit Beispielen
* Darstellung verschiedener Formen restriktiver Maßnahmen, Anregung zum Nachdenken und Ãœberprüfen  vorhandener Wertungen.
* Information und Diskussion zur Wiederzusammenführung des deutschen Sports und der Sportler mit   Zeitzeugenberichten;
* Stärkung des Stolzes über das Erreichte im Sport, Sensibilisierung gegenüber dem Zusammenhang Sport – Politik

 

Die Veranstaltungen wurden durch den Kulturwissenschaftler Helge Siering in enger Zusammenarbeit mit Judith Wermelskirch-Wieland vorbereitet und im Frühjahr 2014 in der Kontaktstelle Nuthetal durchgeführt. 102 Interessenten waren der Einladung gefolgt und mit großem Interesse dabei.

Hier finden Sie die Dokumentation der Veranstaltung, angefertigt durch Dipl.-Ing Egon Mücke.

Dokumentation Veranstaltungsreihe Sport und Politik
PDF-Datei (782 kB), Februar 2015

Gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung.

 
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